Unternehmensnachrichten: Kapitalherabsetzung und Bar‑Kapitalerhöhung bei der 4SC AG

Die 4SC AG, ein deutsches Biotechnologieunternehmen mit Schwerpunkt auf kleinen Molekülen zur Krebsbehandlung, hat in ihrer Hauptversammlung am 19. September 2025 einen bedeutenden Kapitalumstrukturierungsplan verabschiedet. Dabei wurden zwei gegensätzliche Maßnahmen gleichzeitig beschlossen: eine Kapitalherabsetzung auf null Euro und eine gleichzeitige Bar‑Kapitalerhöhung.

Ablauf der Maßnahme

Die Kapitalherabsetzung führt zur Annullierung aller bestehenden Aktien der Gesellschaft. Parallel dazu wird das Unternehmen eine neue Kapitalerhöhung in Form von Barinvestitionen durchführen. Der gesamte Prozess soll ab Mitte Dezember in Kraft treten, sobald die Eintragung im Handelsregister erfolgt ist. Durch diese Schritte wird die 4SC AG aus dem Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) genommen.

Beteiligung der Hauptaktionäre

Die beiden Hauptaktionäre haben ihre Bezugsrechte für die neu ausgegebenen Aktien vollständig ausgeübt. Darüber hinaus wurden weitere Zeichnungen innerhalb der zulässigen Grenzen registriert. Diese Vorgehensweise sichert, dass die Hauptaktionäre einen stabilen Anteil am neuem Eigenkapital erhalten und gleichzeitig die Kapitalstruktur des Unternehmens bereinigt wird.

Marktreaktion und Volatilität

In den letzten Monaten hat der Aktienkurs der 4SC AG erhebliche Schwankungen erfahren. Die angekündigten strukturellen Änderungen haben die Marktteilnehmer stark beschäftigt: von Unsicherheit über die zukünftige Marktrelevanz bis hin zu spekulativen Bewegungen, die die Preisentwicklung beeinflussten. Die Volatilität spiegelt die Unsicherheit wider, die mit der gleichzeitigen Abschaffung aller alten Anteile und der Neubewertung des Unternehmenswertes einhergeht.

Auswirkungen auf die Unternehmensführung

Die Maßnahme ist ein strategischer Schritt, um die Kapitalstruktur zu vereinfachen und das Unternehmen von einer potenziell belastenden Beteiligungsstruktur zu befreien. Durch die Kapitalherabsetzung wird das Grundkapital auf null reduziert, was die Bilanz nachhaltig beeinflusst. Gleichzeitig ermöglicht die Bar‑Kapitalerhöhung die Beschaffung neuer Mittel, die für die Weiterentwicklung der kleinen Moleküle in der Krebsbehandlung eingesetzt werden können.

Fazit

Die Entscheidung der 4SC AG zur gleichzeitigen Kapitalherabsetzung und Bar‑Kapitalerhöhung markiert einen tiefgreifenden strukturellen Wandel. Die Abwicklung der Transaktion, die Annullierung aller bestehenden Aktien und die Aus- und Wiedereinschreibung an den Kapitalmärkten werden die Unternehmensführung in die Lage versetzen, ihre Forschungs- und Entwicklungsagenda mit einem klareren finanziellen Fundament fortzusetzen. Die Marktteilnehmer bleiben jedoch aufgrund der Volatilität und der offenen Fragen zu den langfristigen Auswirkungen eng beobachtet.